500 Jahre Gesangbuch - die heilende und verbindende Kraft des Singens
Landesbischof Christian Kopp zum Reformationstag am 31. Oktober
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern feiert den Reformationstag am Abend des 31. Oktobers mit zahlreichen Gottesdiensten. Im Mittelpunkt der diesjährigen Feierlichkeiten steht das 500-jährige Jubiläum des Gesangbuchs. Das gemeinsame Singen im Gottesdienst ist reformatorisch.
Das erste evangelische Gesangbuch, bekannt als das „Achtliederbuch“, wurde 1524 in Nürnberg veröffentlicht. Es enthielt acht Lieder, von denen vier vom Initiator der Reformation, Martin Luther, selbst verfasst wurden. Dieses Buch markierte den Beginn einer neuen Ära in der Kirchenmusik und der Gemeindelieder. Martin Luther erkannte die Kraft der Musik und des Gesangs als Mittel zur Verkündigung des Evangeliums und zur Stärkung des Glaubens. Seine Lieder, darunter Klassiker wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ und „Vom Himmel hoch, da komm ich her“, wurden zu Hymnen der Reformationsbewegung und halfen die befreiende Botschaft der Reformation zu verbreiten. Luther glaubte, dass Musik eine göttliche Gabe sei, die die Herzen der Menschen berühren und sie näher zu Gott bringen könne.
Landesbischof Christian Kopp betont am Reformationstag die heilende und verbindende Kraft des Singens; „Es wirkt auf Leib und Seele. Es verbindet uns mit uns selbst, mit anderen und mit Gott. In Zeiten der Angst und Unsicherheit kann das Singen Trost und Hoffnung spenden.“ Außerdem ruft der Landesbischof die Gemeinden am Reformationstag dazu auf, das Erbe der Reformation durch das Singen neuer und alter Lieder lebendig zu halten. „Lasst uns Gott, unserem Herrn, neue Lieder singen und sie laut singen, denn wer singt, bleibt nicht allein. Singen stiftet Freude, Verbindung und Frieden.“
Am Reformationstag erinnert die evangelische Kirche an den Thesenanschlag Martin Luthers. Der Theologe soll am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen zur Reform der damaligen Kirche an die Tür der Schlosskirche von Wittenberg genagelt haben. Darin forderte er unter anderem, den Ablasshandel, mit dem sich Gläubige von ihren Sünden loskaufen konnten, zu beenden. Dieser Thesenanschlag gilt als die Geburtsstunde der Reformation.
München, 25.10.2024
Christine Büttner, Pressesprecherin
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