Unter dem Motto : Gerechtigkeit, Gerechtigkeit - ihr sollst du nachjagen (Deuteronomium/5 Mose 16,20a) gestalteten Pfarrer Wolfram A. Schrimpf und Pfarrer Daniel Ertl am 24. Januar 2019 einen ökumenischen Gottesdienst in der Höchstädter Stadtpfarrkirche. Eine ökumenische Arbeitsgruppe aus Indonesien hat die Texte und Vorlagen für die Gebetswoche vorbereitet. In der "Gebetswoche für die Einheit der Christen" wird die lebenswichtige Bedeutung der Einheit hervorgehoben: Einheit wächst, wo für begangenes Unrecht Buße getan und gemeinsam der Gerechtigkeit "nachgejagt" wird. Aktuell ist diese Einheit in Indonesien jedoch bedroht. Korruption und Ungerechtigkeit machen den Menschen in Indonesien zu schaffen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer. Einerseits leben viele in bitterer Armut. Andererseits verschärft der Wohlstand einiger ethnischer und religiöser Gruppen die Spannungen. Seine Predigt lehnte Pfarrer Schrimpf an den Film "Im Schweigen des Labyrinths" an, wo sehr anschaulich geschildert wird, wie nach dem 2. Weltkrieg die Gesellschaft im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs die Gräueltaten der Nationalsozialisten vergessen möchte. Ein junger Anwalt jagt hier der Gerechtigkeit nach, obwohl er im Laufe der Recherchen herausfindet, dass auch sein Vater Teil des grausamen Regimes war. Letztendlich trägt er maßgeblich dazu bei, die Auschwitzprozesse ins Rollen zu bringen. Auch wir werden dazu angehalten, nicht wegzusehen, sondern der Gerechtigkeit für die Schwachen und Schwächsten nachzujagen. Im Laufe des Gottesdienstes wurden verschiedene Karten mit der Möglichkeit für Selbstverpflichtungen angeboten. Die Karten zeigen vorne ein Bild und eine Selbstverpflichtung aus der Charta Oecumenica, die Rückseite zeigt ein Gebet und lässt Raum für eigene Gedanken. Ein gemeinsamer Segen rundete diesen zum Nachdenken anregenden Gottesdienst ab.
Autorin: Patricia Tremmel